1.FC Köln » Wie? ein Spiel gg MG und keiner merkts?*g*

Hey hey hey,

die Zeiten, in denen es sich für Gladdies gelohnt hat, nach Köln zu fahren, scheinen sich dem Ende zu neigen. Gott sei Dank. Die Bilanz ist natürlich immer noch ärmlich, aber wenn der FC das so noch ein paar Jahre durchhält, dann könnte man das Ganze zumindest egalisieren. Das Schönste daran - es gibt keine Niederlagen am Bökelberg mehr. Sondern wenn, dann in einem unpersönlichen Nordpark, in den BMG noch nie gegen den FC gewonen hat. Vielleicht wird das auch nie passieren. Zumindest musste ich mir schon vor 2 Jahren dieses dämliche "6 Punkte sind uns" Gelaber nicht mehr anhören. Und ich hab auch keinen Bock mehr drauf.

Seien wir ehrlich. Ich hab darüber mit einem Kumpel von mir (Voll-Gladdie) noch darüber geredet. Die goldene Jahre beider Vereine sind endgültig vorbei. FC und BMG zehren immer noch von ihrer großen Vergangenheit, aber die aktuelle Realität sieht längst anders aus. Beide sind nicht mehr erste Adrssen in der Bundesliga. Beide haben sich nach einem bzw. drei Abstiegen nicht wieder gemäß ihrer Tradition in der Bundesliga etablieren können. Der FC hat momentan die etwas besseren Karten, da er im Augenblick mit Poldolski einen der auffälligsten Spieler in seinen Reihen hat. Mal sehen wie lange noch. Bei BMG könnte da höchstens ein Elber mithalten, aber ich bezweifle mitltlerweile, dass er jemals wieder so fit wird, dass er an seine großen Momente beim VfB oder den Bayern anknüpfen kann. Ansonsten sind beide Mannschaften so zusammengestellt, wie wir das in fast allen Mannschaften der Buli sehen. Viele Spieler aus anderen Ländern oder aus anderen Regionen, die sich mit einem solchen Derby, dass es mal war, gar nicht mehr auseinander setzen können. Wir hatten auf dem Platz einen echten Gladdie und 2 polnische Kölsche. Das hat doch nichts mehr mit der Brisanz der Begegnungen der früheren Jahre zu tun. Auf keiner Seite.

Auch einem Rapolder war wichtig, zuhause nicht gegen einen Gegner zu verlieren, mit dem man am Ende möglicherweise um den Nicht-Abstieg kämpft. Mehr nicht. Habt ihr vorher etwas dazu gehört, dass man natürlich gegen den alten Rivalen BMG unbedingt gewinnen muss? Ich nicht. Und dann das Spiel gegen B**** als Derby zu bezeichnen tut schon fast weh. Ehrlich - gegen BMG zu verlieren tut mir immer noch weh. Ich hab sehr gezittert am Samstag. Es hat gereicht, wenn auch nur knapp. Danke Jungs! Gegen diese Geldmaschine B**** zu verlieren, lässt mich dagegen "relativ" kalt. Klar will man gerade gegen die gewinnen, aber wenn es nicht klappt, weiß man doch auch warum, oder? Und da das für mich weiterhin eine Marketing-Abteilung mit guter finanzieller Situation und eben keine Fussball-Verein ist, ist es mir auch wieder fast egal. Aber eben nur fast. Klar wäre vom Gefühl her ein Punkt bei B**** mhr wert als ein Sieg gegen die Bayern. Das liegt wohl an der Nachbarschaft.

Wie auch immer. Dies hier ist für mich so ein bisschen ein Abgesang auf die Bundesliga. Lange habe ich mich gewehrt, das zu akzeptieren. So langsam wird aber überdeutlich, dass der Sport, der es mal war, durch andere Faktoren komplett kontrolliert wird. Die hängen natürlich am Ende immer mit dem lieben Geld zusammen. Was früher die sogenannten Traditionsmannschaften ausgemacht hat war, dass sie Spieler aus der Region hatten, die sich - gerade gegen gewisse Gegner - den Arsch aufgerissen haben, um zu gewinnen. Dies scheint vorbei zu sein. Selbst beim FC gab es nochmal ein Aufflackern dieser Tradition, nachdem man durch Abstiege und damit Geldnot gezwungen war, Spieler der eigenen Jugend einzusetzen. Plötzlich gab es wieder mehrere kölsche Spieler beim FC. Jetzt will man wieder hoch und mehr erreichen als den Klassenerhalt und schon werden die Kölner aussortiert.

Klar, ich werde immer FC-Fan bleiben. Aber wenn man mal sieht, wie die Mannchaft ihr Gesicht innerhalb von wenigen Jahren immer wieder verändert hat, ist das schon der Wahnsinn. Und das ist eben nicht ein Problem in Köln, sondern ein Problem der kompletten Buli. Schade, war das Ganze doch mal ein so emotionaler Sport. Doch mit Herzblut - für seinen Verein - spielt doch heute kaum noch einer. Und genau das ist es aber doch, was die Leute sehen wollen. Deshalb haben sie in Köln zb. einen Culli oder einen Viogt trotz eingeschränkter fussballerischer Fähigkeiten immer geliebt. Klar, Premiere versteht sowas nicht. Deshalb ist es ihnen auch egal. Aber was soll's. Geld regiert die Welt und ohne ein kleines Wunder wird sich ohne Geld auch niemand in dieser Welt etablieren können. Siehe Mainz. Eigentlich eine sympathische Truppe mit dem Glück sogar noch in den UEFA-Cup zu rutschen. Aber es reicht halt nicht. Und durch diese Entwicklung, die man beim DfB auch noch jahrelang versucht hat zu ignorieren, hat in meinen Augen auch die Bundesliga internationel für die nächsten Jahre bis zum nächsten Paukenschlag verkackt. Aber das würde jetzt zu weit führen.

Da ich ja momentan in Berlin wohne, konnte ich "das" Derby leider nur in der Kneipe auf Premiere verfolgen. Es ist aber immer wieder unglaublich, mit weiviel Herzblut die Fans in so ein Spiel gehen. Es waren übrigens auch Gladdies zugegen, die schließe ich hier mal ein. Für Herha-Fans ist sowas undenkbar. Der nächste ernstzunehmende Gegner ist allerdings auch mindestens 200 km weit weg. Schon komisch, wenn man auf einer Insel großgeworden ist. Fankultur? - no way. Nicht vorhanden.

So, ich finde es reicht. Danke an jdeden, der es bis hierher geschafft hat. Wenn der FC einigermaßen so weiterspielt wie bisher, sollte er nicht mit um den Abstieg spielen. Aber eben auch nicht um den UEFA-Cup. Eben um nix. Aber für diese Saison sollte das reichen, auch wenn Herr Poldi da schonmal anderer Mainung ist.

Gruß
jOe

PS. Einen Seitenhieb kann ich mir doch nicht verkneifen. Wenn ihr mal bei MoBuLiCu schaut, wie wer an diesem Spieltag abgeschnitten hat, dann kann ich nur sagen - Kölner haben von Fussball eben doch viel mehr Ahnung als Gladdies!! (19:4) Schönen Abend.