Hier ein bericht eines fleißigen users des fc-forums zum heutigen training, der einiges zum thema tsiartas beiträgt:
...........................................
Bericht vom heutigen Vormittagstraining:
Das Szenario:
Kaiser-Wetter am GBH. Erwartungsvolle Gesichter starren auf den Court No.1. Schließlich laufen die Gladiatoren gegen 10 Uhr 10 auf das Feld vis-a-vis der GBH-Terasse. Mit dabei auf goldenen Schuhen ein gewisser Herr Vassilios Tsiartas. Nennen wir ihn der Einfachheit halber im folgenden "Vassi". Ich weiß dass die Verniedlichungsformen nerven, aber eine Abkürzung macht halt weniger Mühe. Außer dem Berichterstatter hielten noch die üblichen gerontologischen Besserwisser, ein paar Kiddies, sowie diverse Pressfritzen (incl.ihrer Monster-Objektive,) ihre Nase in die Sonne.
Die Spieler:
Außer Vassi waren noch 19 andere Feldspieler, zwei Torhüter und drei Trainer mit am Start. Nicht dabei waren Lejan und Niedrig und Sinke.
Die Übungen:
Beim Warmlaufen erzählten sich Kostas und Vassi ununterbrochen grieschiche Witze. Anders ist der Dauerdialog, welcher nur durch lachen unterbrochen wird, wohl nicht zu erklären.
Die Gymnastik wird auch heute unter der Anleitung von Holger Gehrke lediglich angedeutet. Vassi wird sicherlich nicht mehr als Schlangenmensch bei Roncalli engagiert, er ist jedoch um Welten beweglicher als der hüftsteife Federico.
Es wird nun eine Päarchen-Laufübung über diverse Mini-Hürden durchgeführt. Dies geschiet in verschiedenen Varianten (Slalom, Kniehebelauf, Känguruhstil etc.).Am Ende wird jedem ein Ball zugeworfen, der kontrolliert zum Adressaten zurückköpft oder zurückgepasst werden soll. Vassi tut sich mit den jeweilgen Varianten naturgemäß ein bisschen schwerer, da er sie nicht schon dutzende male praktiziert hat. Er gibt sich aber auf alle Fälle viel Mühe. Es fällt auf dass er koordinativ noch über Verbesserungsmöglichkeiten verfügt.
Poldi und Gehrke führen einen lustigen Privatkrieg, indem Poldi Gehrke bewußt mit harten Kopf-und Fußpässen "zusetz". Gehrke revanchiert sich mit extre unplatzierten und schlecht getimten Zuwürfen. Es wird hierbei viel gelacht.
Als nächstes wurde "6 gegen 4" in 2 Gruppen gespielt. 4 Orange spielen gegen 4 Rote wobei das ballführende Team jeweils von zwei "Nutten" unterstütz wurde, welche ein blaues Trikot bevorzugten. Es galt auf einem Karree vo ca. 20 X 20 Meter mit dem Ball die gegnerische Endlinie zu ereichen. Die Gruppe die ich beobachtete bestand aus: Achenbach, Ebbe, Streit und Scherz in Orange, sowie Benschneider, Lell, Sinkala und Voigt in rot.
Als blaue Spieler stets in ballbesitz waren RCGM und Vassi.
Nun ein paar Worte zu Vassi: Er wirkt ob seiner schlanken eher filigranen Statur sehr lang. Er ist der typus des klassischen 10ers, der über eien ausgezeichnete Technik verfügt. Vor der Ballannahme schaut er schon, wo er den nächsten Pass hinspielen wird. Aufgrund der hervoragenden Ballannahme, die er scheinbar blind "en passent" beherrscht, gewinnt er im Vergleich zu anderen Spielern einen kleinen aber wichtigen Zeitvorsprung. Vassi nutzt denselben und spielt gerne den direkten Pass. Hackenpässe und sonstigen "Spiränzchen" kommen nur dann vor, wenn sie situativ sinnvoll sind. Vassi ist nicht der Schönspieler für die Galerie. Vielmehr strahlt er Ruhe aus, und verfügt über eine stille Souveränität. Stets bietet er sich an, wird oft gesucht und gefunden.
Vassi versucht auch einigemale den "tödlichen Pass" in die Spitze zu spielen, scheitert aber noch gelegentlich an der nicht vorhandenen Abstimmung zwischen ihm und den Mitspilern. Aber, woher soll diese auch beim zweiten Training schon gegeben sein? Man erkennt aber, bei diesen Pässen, dass sie vom Timing und Geschwindigkeit her, genau jene sind, die in der bisherigen Saison Mangelware waren. Vassi läuft bei dieser Übung sehr viel. Als er das blaue Trikot gegen ein Oranges tauscht, wird deulich dass dies defensiv nicht durchgängig der Fall ist. Er wirkt dann eher wie jemand, der die "Grätsche" dem "Ablaufen" des Gegenspielers bevorzugt.
Bevor jetzt jemand mit der Lottner-Keule kommt, folgendes:
Die Leichtfüßigkeit von Vassi und seine gesamten Spielanlage lassen eine Vergleich mit Lottner als völlig absurd erscheinen. Solche Vergleiche hinken nicht nur, sonder sind schon gestürtzt. Vassi spielt in einer Liga (wie Poldi), welche Lotte -bei allem Respekt- niemals erreicht hat oder erreichen wird.
Vassi sucht die Kommunikation mit seinen Mitspieleren über Körpersprache (anerkennendes Nicken usw.) und hat offensichtlich schon diverse Spielernamen gelernt ("Culli, Culli" oder "Albert" waren zu vernehmen") . Er führt kurze Dialoge mit einigen Spielern (z.B. Sinkala, Strei, Scherz). Man fragt sich ob Englisch, Deutsch oder Esperanto die Verständigung erleichtern.
Insgesamt wirkt Vassi wie ein eher introvertierter Spielgestalter, der sofort ohne viel Bohei die Fäden in die Hand nimmt. Seine elegante Art des Spiels ist ein petit peu "Micoud-esk".
Natürlich sind dies alles nur erste subjektive Eindrücke eines Beobachters, der zuvor von Tsiartas nicht viel gesehen hat. Noch dazu sollte bedacht werden, das beim Beobachter eine gewisse FC-Verinsbrille eine klare Sicht verhindert. Trotzdem kann ich nicht anders, als zu vermelden, dass mich schon lange kein Spieler derart überzeugt hat, wie Tsiartas!
Ein "O.K. Jongens" leitete zum abschließenden Spiel über. Es wurde auf zwei große Tore 10 gegen 10 gespielt. Die Platzlänge wurde jeweils um 5 Meter verkürzt.
Vassi riss im Team Orange direkt die Organisation an sich und verteilte routiniert die Bälle. Es wurde deutlich, dass er immer versucht sehr offensiv direkt hinter den Spitzen aufzutauchen, um dort direkte, gefährliche Pässe zu spielen. Mangels Abstimmung war die Erfolgsquote eher gering. Vassi zeigte, dass er sowohl das kontrollierte Dribbling, als auch lange präzise Seitenwechsel im Repertoire hat. Als Achenbach einen Freistoß links ca. 25 Meter vom Tor treten wollte, kam Vassi dazu, und deutete mit einem stummen Nicken an, dass dies von nun an sein Job wäre. Der anschließende Freistoß kam hart und präzise vor den zweiten Pfosten. Scherz hatte nur noch den Kopf hinzuhalten und schon zappelte der Ball im Netz. Die Mannschaft von Tsiartas gewann schließlich 2:0.
Die Stimmung:
Positv und aggresiv zugleich. Feulner wirkte mächtig angefressen und trat einige Male hart zu. Poldi hatte sich nach einem Tritt von Grujic kurz mit selbigem in den Haaren, und verweigerte dessen Entschuldigungshandschlag. Die Wut von Poldi dauerte rekordverdächtige 2,5 Minuten, dann gab er lächelnd Grujic seine Pranke!
Besonderes Vorkommnis:
Neben mir standen zwei ältere Experten und texteten mich zu:
"Wer iss denn dä, der dä poldi jetrodde hätt?
Datt is dä Kroate Grillic. Dä spellt sujar in dä kroatische Nationalmannschaft.
Echt? Nä, dat kannste nit verstonn!"
Wie froh wär man manchmal, wenn man einige Zeitgenossen nicht verstehen würde!
Bess demnächst!
.......................................
soweit der bericht. hört sich doch recht positiv an, oder ?