„Im neuen Jahr will ich endlich mal den Klodeckel runterklappen.“
Das hört sich nicht nur prima an, sondern klingt nach kompletter Umgestaltung der bisherigen Existenzgewohnheiten.
In diesem Zusammenhang könnte ich auch direkt das Muhen aufgeben und statt dessen in kompletten Sätzen antworten, wie, „Nein, danke, aber eine Diskussion über diesen Sachverhalt scheitert an meinem Desinteresse.“
Grundsätzlich ist es ja schön sich etwas vorzunehmen, was über den Tatbestand von „Ich glaub, ich komm gleich“ hinausgeht.
So könnte man sich z.B. vornehmen nicht nach jedem Spiel am Marathontor zu rütteln. Man kann ja auch mal vor dem Spiel dran rütteln. Prophylaktisch sozusagen. Das spart Zeit, man ist ne Stunde früher zu Hause und man hat nicht mehr diese ständige Angst sein Pöbelpotential zu vernachlässigen.
(Bewältigt man Frustrationserlebnisse jedoch mit dem Tragen eines Eierkochers, der mit einem Kinnriemen befestigt wird und beim Gehen stark wippt, sollte man in diesem Jahr wirklich mal zum Arzt.)
Meine Favoriten sind übrigens zur Zeit, die hier:
- abgeschnittene Fußnägel wieder aufheben
- auch mal die andere Unterhose anziehen
- schon nach dem 4. Klingeln aufmachen
- keine Faxen hinter dem Rücken von jemandem machen, dessen Katze gerade verstorben ist
Grundsätzlich kann man darüber mal nachdenken. Nächstes Jahr bestimmt.
Ne. Sorry, das ist mir zu abstrakt. Meine guten Vorsätze fürs neue Jahr: - irgendwo völlig blödsinnige Vorsätze zum Besten geben (am besten im Laufe des Januar) - etwas weniger Sex (man wird ja nicht jünger) (vor allem im Frühjahr, Februar, März, April) - nicht mehr über Dirk Lottner im FC-Trikot (also der Dirk im FC-Trikot, nicht ich lästernder Weise in eben jenem) lästern...(bis spätenstens Mitte Mai) - nicht mehr neben Remo in der der Nordkurve sitzen (zur Vermeidung weiterer sonarer Schleudertraumata) (vor allem während irgendwelcher Spiele des FC, aber schon gleich gar nicht Ende Mai) - öfter mal drollige Pluranten bilden um dröge Texte aufzulockern (vor allem im Juni) - im August jemandem erzählen, daß "Guter Rutsch" eine Verballhornung aus dem Jiddischen ist, wo man sich wiederum beim Hebräischen bedient hat, und daß das recht eigentlich ja ursprünglich "Guter neuer Anfang" heisst und aber auch so gar nix mit Rutschen im Glatteis- oder gar im sexuellen Sinne (letzteres fand ich schon immer äußerst fragwürdig, und das nicht nur bezüglich des Stils...) zu tun hat (im August). - im Anschluss daran dann mit der Bekanntgabe der hebräischen Ursprungsfloskel protzen: Rosh ha-Shana (gerne auch dann Anfang September) - nachdem ich im August meinen allerletzten Bekannten vergrault habe, möchte ich mir für den September vornehmen, neue Freunde zu finden (bis Oktober, im Zweifelsfalle (also bei fehlendem Erfolg) dann halt auch noch im November) - völlig blödsinnige Vorsätze für 2005 überlegen (eher so Ende Dezember, vielleicht aber auch ein bisschen früher, damit ich dann auch 12 Vorsätze hinbekommen, weil das ja im Sinne eines Jahresvorausblickes durchaus schön wäre (1 Jahr=12 Monate und so), vor allem aber, um zu vermeiden, daß ein komplett fadenscheiniger Vorsatz für gleich DREI Monate herhalten muss, während sich zwei andere, nettere Vorsätze um ein und den gleichen Monat balgen) Ich glaube, 2004 wird kein ganz schlechtes Jahr. Wenn sich die anderen Vorsätze auch so prombt und unproblematisch erfüllen wie der erste, werde ich wohl zum ende des Jahres schwerlich klagen können ansichtlich der vergangenen Reise der Erde um die Sonne. Grüße, rallef
Frohes Neues ! (eigentlich Esperanto mit Anleihen aus dem Alt-Äqyptischen?)
Liebe Wernerers und rällfe (im Sinne von man muß ja keine eigenen Vorsätze haben), wenn man es nicht mehr allzu oft auf FC-Seiten schafft, scheint man doch gelegentlich litererisch wertvolles Kleinod aus Euren Tastaturen zu verpassen. Mir würde es daher vorerst als 2004er-To-Do reichen, wenn Ihr die Kolumne bei der taz übernemen könntet. (Der eine am besten mittwochsvierzehntägig, der andere dann übermorgens)
Danke. Nun mit frohem Blick ins nächste Vakuumjahr, Müngi
Heyho bozzerini, ich halte es durchaus für gewagt, aus Intellekt und Profifußball einen Gegensatz darstellen zu wollen. Sieht man einmal von den mannigfachen Belegen in der Literatur ab (mit Belegen möchte ich hier jetzt nicht protzen, um nicht snobistischer zu wirken, als mir Kraft Eloquenz, Aussehen und meiner Beischlafqualitäten eh schon zusteht) wie beispielsweise Handke, Vargos Llosa und James Joyce (könnte man als Frankfurter ganz einfach in Stadt-Bibliotheken nachschlagen, wenn die nicht alle geschlossen worden wären, damit die Stadt die Eintracht noch weiter quersubventieren kann...andererseits...die Buchmesse lebt ja auch nur von den 99,95% auswärtigen Besuchern), so kann man auch im aktuellen kicker feststellen, daß eben doch nicht samt und sonders alle Profifußballer auf Mattheischem Niveau über die Grasnarbe rutschen, den schließlich freut sich weit mehr als jeder Vierte über den verdienten bevorstehenden Wiederabstieg der Eintracht aus Frankfurt. Da aber natürlich auch die Welt der Profifußballer immer nur ein Spiegelbild der Gesellschaft darstellen kann, wird selbstredend auch hier die akute Bildungsmisere und der umsich greifende irrationale Pessimismus deutlich sichtbar, wie anders wäre es zu erklären, daß wider jeglichen Fußballsachverstandes eine bezüglich der Gesamtheit dann aber doch klare Minderheit den Abstieg des 1.FC Köln befürchtet. Sie sehen, lieber Herr Bozz, nicht alle Fragen bleiben unbeantwortet, auch wenn der Vorhang fällt. Grüße aus der Zivilisationsoase in Schweinchen Babes County (in keiner Stadt in Hessen-Hitlers Reich leben weniger Eingeborene als hier...Kelsterbach, der Hort kantianischer Vernunft am Main), rallef
wieder am Klebstoff gerochen? Iss aber ok, denn irgendwann iss auch mal gut mir der Apfelplörre. Trotzdem geht’s nicht an, den sicheren Klassenerhalt des FC’s zu verkennen. Du musst auch mal zum Fußball gehen, nicht immer nur zur Eintracht.
Na, ja, ich verzeih dir. Jedenfalls alles Gute für den schäbbigen Rest von diesem Jahr. Gilt auch für Hund und Frau.
Meinetwegen auch alles Gute für die Eintracht. ...wird schon klappen mit der Lizenz...
herzlichen Gruß
wennaaa
@ Hi, Müngi,
alter Altberliner. Freust du dich schon auf die 2. Liga-Derbys Hertha – Union? Mann hast du es gut....
Nix da, Werner, so wie es im Moment aussieht, zerreisst es ja vielleicht beide "die sogenannte Hauptstadt..."-Clubs, und zwar so bös, daß es gleich Richtung der Liga geht, die im zivilisierten Teil Deutschlands Oberliga heissen würde, in Berlins unermesslicher Großkotzigkeit aber natürlich Stadtliga. Und dann ist jeder Tag Derbytag. Zehlendorf 12und30 gegen 1888 Marzahn usw usw usw usf. damit wäre allen geholfen: die Berliner brauchen sich nicht mehr nur als Nabel der Berliner Fußballwelt zu fühlen, nein, sie sind es dann sogar, und der Rest wäre von allzu lächerlicher Großmannssucht und übelwilligen auswärtsfans verschont. Lizenzentzug kann was schönes sein... Grüße, rallef Hessen Kassel vs Eintracht Frankfurt, ein Traum wird war...ganz ohne Pokal...
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